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Camouflage » Synthie-Pop aus Deutschland

Camouflage Band

Der Name der Band „Camouflage“ steht für erstklassigen Synthie-Pop aus Deutschland. Im Jahr 1983, zur Hochzeit des Elektropops, entschieden vier Jungs in Bietigheim-Bissingen in Baden-Württemberg die Gründung einer Band mit dem Namen „Licenced Technology“. Zu den Gründungsmitgliedern zählte Heiko Maile, der für Keyboard und Synthesizer zuständig war. Als Frontmann sang Marcus Meyn. Oliver Kreyssig, bediente elektronisches Schlagzeug, Synthesizer und Keyboards. Gleichzeit war er Komponist, Texter und Sänger.

Bis 1984 spielte Martin Kähling den Synthesizer, dann verließ er die Gruppe. Es folgte eine Umbenennung in „Camouflage“ (das französische Wort für Tarnung oder Verhüllung). Der Name entstand nach einem Lied der Band „Yellow Magic Orchestra“ aus Japan, die bereits Ende der 1970er Jahre in Asien als Pioniere des Elektropop galten.

Die deutschen Chartstürmer des Elektropop

1985 wurde im Elternhaus von Heiko Maile zwei Demokassetten produziert. Zu diesem Zweck gründeten die drei das Studio Boys Factory. Eine der Aufnahmen wurde von einem Freund der Band zu einem Musikwettbewerb des heimischen Radiosenders geschickt und erreichte auf Anhieb den ersten Platz. Dadurch entstand ein wichtiger Kontakt zum Label „Westside“, das 1987 den Song „Great Commandment“ mit der Band aufnahm. Die Plattenfirma Metronome nahm Camouflage schließlich unter Vertrag und dieser Song sollte einer der größten Erfolge der Synthie-Pop Band werden.

Dabei war der Titel bereits vorher auf dem Tape-Sampler „New Music“ veröffentlicht worden. Allerdings unter dem Namen „Suddenly Went Away“ und auch nur im Raum Bietigheim-Bissingen. Damals war es üblich, dass solche Sampler nur unter der Hand verkauft wurden. Ahnte doch niemand, dass diese Aufnahmen heute beliebte Sammlerobjekte sind.

Die gefühlvolle Kälte startete durch

Der Titel „The Great Commandment“ schaffte es in Deutschland auf Platz 14 und in den Charts der Billboard Dance Music/Club Play Singles der USA sogar den 1. Platz. Überraschend war hierbei vor allem, dass es zu dieser Zeit nur die englische Band Depeche Mode schaffte, elektronische Musik mit einer warmen Gesangsstimme zu kombinieren. Die atmosphärische Musik, gepaart mit harten Rhythmen und der klaren Stimme des Frontmanns war absolut herausstechend in der Musikwelt. So mischte Camouflage schnell im internationalen Geschäft mit.

1988 erschien das erste Album mit dem Namen „Voices & Images“, das es auf den 16. Platz schaffte. Die Singles „Stranger Thoughts“ und „Neighbours“ wurden ausgekoppelt und ersteres wurde ebenfalls ein großer Erfolg in den USA. Camouflage bekam einen Plattenvertrag bei Atlantic Records, die weitere Songs in den USA veröffentlichten.

Der nächste internationale Hit sollte 1989 „Love Is a Shield“, vom 2. Album „Methods Of Silence“ werden. Hier leitete Camouflage einen leisen Richtungswechsel ein, weg von den rein elektronischen Klängen. Instrumente, wie Schlagzeug und E-Gitarren kamen hier schon vermehrt zum Einsatz. Heraus kam ein Album, dass eine Reifung der Band erahnen lässt.

Mit dem Titel „Bitte nicht nochmal“ der Band „Die Erben“ ging Camouflage 1989 erstmals unter die Produzenten. Sie unterstützten die alten Freunde aus Bietigheim-Bissingen, die mit dem Titel den siebten Platz beim deutschen Vorentscheid zum Song Contest erreichten.

Der Wandel von Camouflage

Nach einer erfolgreichen Tournee 1991 verließ Oliver Kreyssig aus persönlichen Gründen die Band und machte Camouflage zu einem Duo. Heiko Maile und Marcus Meyn brachten das dritte Album heraus, doch der Song „Heaven von Meanwhile“ kam nicht über Platz 57 in den deutschen Single-Charts hinaus. Die musikalische Veränderung wurde von den Fans nicht angenommen. Der Musikmarkt änderte sich und in den USA lebte der Grunge auf. Daher löste Atlantic Records seinen Vertrag mit Camouflage. Nun wurden auch ihre Songs nicht mehr in den amerikanischen Radiosendern gespielt.

Im darauffolgenden Jahr entstand das Projekt „Areu Areu“. Hier wurden die Coverversionen der erfolgreichsten Camouflage-Lieder und deren musikalischen Helden aufgenommen. The Cure, Beatles, Depeche Mode und einige mehr wurden auf dieser limitierten EP verewigt. 1994 kam Camouflage mit dem Album „Bodega Bohemia“ wieder zurück zu seinen Wurzeln, doch aufgrund mangelnder Promotion wurde dieses Album kein kommerzieller Erfolg.

„Spice Crackers“ ist dagegen eher ein Zufallsprodukt. 1994 hört der Fantastische Vier-Manager Bär das Album, das eigentlich aus Langeweile entstanden ist und überzeugt Maile und Meyn davon, dieses Album aufzunehmen.

1997 veröffentlichte die Elektropop-Band mit „We Stroke the Flames“ limitierte 12 Singles aus alten Höchstzeiten. Doch auch eine Wiedervereinigung aller Bandmitglieder und die daraus resultierende Single „Thief“, die 1999 auf den Markt kam, brachte den alten Erfolg nicht zurück. Camouflage versuchte 2001 mit der Neuaufnahme des Synthiepop-Klassikers „The Great Commandment“ vergeblich an den alten Ruhm anzuknüpfen.

Nach 20 Jahren Bühnenjubiläum – mit alter Stärke zum Erfolg

2003 erschien ein neues Studioalbum, nachdem Polydor die Synthiepop-Band unter Vertrag nahm. Das Album „Sensor“ stieg gleich auf dem 26. Platz in die Charts ein und wurde ein voller Erfolg. Fast ein Wunder, denn bereits 1999 wurde es in einer ersten Fassung aufgenommen, jedoch aufgrund Streitigkeiten mit dem damaligen Label nicht herausgebracht.

Drei Jahre später unterschrieb Camouflage beim Label SPV und nahm mit „Relocated“ das nächste Album auf. 2015 erschien „Greyscale“ das vorerst letzte Studioalbum von Camouflage. Vorab wurde daraus die Single „Shine“ veröffentlicht, die schon 2014 erfolgreich auf dem Amphi Festival in Köln gespielt wurde.

Aktuell singt Frontmann Marcus Meyn und auch Heiko Maile und Oliver Kreyssig sind noch dabei. Neu hinzugekommen sind Volker Hinkel und Jochen Schmalbach. Der melancholische Synthie-Pop von Camouflage ist charakteristisch für die 80er und 90er Jahre, doch hat er den Sprung in die Zukunft geschafft und es scheint, als hätte die Band genauso wie Rammstein endlich ihren Platz in der Musikbranche gefunden.